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hmmh | Curated Shopping

Warum Curated Shopping perfekt zu unserem Zeitgeist passt

Nur knapp vier Prozent der deutschen Online-Shopper haben schon einmal einen Curated-Shopping-Service genutzt, so eine aktuelle Umfrage des ECC Köln. Das ist nicht viel. Doch diejenigen, die es tun, sehen klare Vorteile in dem kuratierten – also gewissermaßen betreuten – Einkaufen, bei dem ein Styling-Berater den Kunden individuell zusammengestellte Outfits nach Hause schickt: Die Möglichkeit, modisch etwas Neues auszuprobieren, die Zeitersparnis – schließlich sucht ein Modeprofi das Outfit aus –, die Online-Beratung, aber auch der Überraschungseffekt, nicht zu wissen, was im nächsten Paket sein wird, zählen dazu. Und das Risiko ist gering: Was nicht gefällt, wird wieder zurückgeschickt – und zwar kostenlos. Da verwundert es nicht, dass die gleiche Studie auch besagt, dass sich schon jeder Fünfte vorstellen kann, Curated-Shopping-Dienste einmal in Anspruch zu nehmen.

Der vor rund vier Jahren entstandene Trend hat sich zu einem ernstzunehmenden Geschäftsmodell entwickelt: Neben Startups wie Modomoto, Kisura oder Outfittery ist mit Zalando nun auch einer der großen Online-Händler auf den Zug aufgesprungen. Mitte Mai ist dessen Curated Shopping Dienst Zalon an den Start gegangen. Ob nur für Frauen, Männer oder für beide gibt es mittlerweile Anbieter. Der Kunde genießt alle Vorteile, die bei einem Einkauf im lokalen Geschäft gegeben sind, und muss dafür nicht einmal außer Haus.

Als Agentur für Digital Commerce und Brand Communication finden wir diese Entwicklungen natürlich sehr spannend. Schließlich verbindet uns ein gemeinsames Ziel: Denn der Weg hin zum erlebnisorientierten, für den Kunden maßgeschneiderten Shopping ist genau der richtige. Curated Shopping ist nicht nur etwas für Männer mit Shopping-Phobie, die orientierungslos in Kaufhäusern umherirren und vor Verkäufern fliehen – wie es im TV-Spot von Outfittery zu sehen ist. Oft ist es, wie auch schon eingangs erwähnt, schlichtweg der Zeitmangel, der die Kunden zu dieser Art des Einkaufens verleitet. Mit einem nicht ganz günstigen, aber auch nicht überteuerten Angebot ist es etwas für Jedermann. Außerdem sorgt das Versprechen, dass mit jeder Bestellung der persönliche Stil noch genauer getroffen wird, für zusätzliche Kundenbindung.

Im Zeitalter des Connected Commerce, in dem alle dauerhaft mit dem Smartphone, dem Wearable oder am PC online sind und sich inspirieren lassen, shoppen oder gezielt stöbern, um die Ware im PoS (Point of Sale) zu kaufen, passt die Idee des Curated Shopping genau zum Zeitgeist. Das Einkaufsverhalten des Users hat sich den technischen Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen, angepasst. Die Ansprüche sind höher geworden. Mit dem direkten und persönlichen Austausch mit dem Styling-Berater, einer individuellen Auswahl, der schnellen Lieferung und letztendlich der Bestellung über alle Geräte gliedert sich das Konzept perfekt in die nahtlose Reise des Kunden im Internet ein und schafft ein wahres Shoppingerlebnis. Die Seamless Customer Journey und Connected Customer Experience – wie es so schön heißt – werden bei diesem Geschäftsmodell wunderbar umgesetzt.

Hinsichtlich der Entwicklung des Marktes, der Ansprüche und Wünsche der Kunden werden die bereits bestehenden Services vermutlich nicht die einzigen Anbieter bleiben. Das Modell trifft den Nerv der Zeit und wird Bestand haben. Es wird nicht mehr lange dauern, bis weitere große Player eigene Services auf den Markt bringen und mehr als vier Prozent der Deutschen diese Angebote zumindest einmal ausprobiert haben.

Der Artikel wurde auf LEAD digital eröffentlicht.

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