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hmmh | Shyp

Wenn der Postmann einmal klingelt...

Dann kann es sein, dass er Ihnen nichts mehr vorbei bringt, sondern abholt. Kein Paket. Das hat er selber dabei. Sondern den Inhalt. Das amerikanische Startup Shyp will seinem Kunden das Leben erleichtern, in dem er den Gang zur Post hinfällig macht. Nicht mal mehr verpacken und etikettieren muss er seine Ware. 

Lassen Sie uns eine kleine Zeitreise machen. Weihnachten. Erinnern Sie sich, wie sie fieberhaft versucht haben, das unförmige Skateboard sicher einzupacken oder den formlosen Backpack? Und dann noch der lange Weg zur Post. Shyp will diesen ungeliebten Prozess nun übernehmen. Ganz einfach per iPhone App: Foto von der Lieferware machen, Shyp Empfängeradresse und Warenwert übermitteln und auf „Pickup now!“ klicken. Und schon kommt der sogenannte „Shyp Hero“ in Blau um die Ecke. Selbstverständlich sind Sie ihm per Livetracking immer auf der Spur, bis er bei Ihnen binnen weniger Minuten vor der Haustür steht. 

Kommt Ihnen in Ansätzen bekannt vor? Shyp lässt sich wohl gut vergleichen mit On-Demand Diensten wie Uber. Oder auch mit anderen Lieferdiensten wie DHL oder FedEx. Dabei nimmt Shyp den etablierten Postdienstleistern nichts weg, sondern spielt ihnen zu. Der Shyp Hero bringt die Ware in ein Depot, wo es akkurat eingepackt und etikettiert und anschließend an den Postdienstleister mit den besten Konditionen überliefert wird. FedEx und Co. übernehmen dann den (weltweiten) Versand. Ein Bindeglied zwischen Unternehmen und Endkunde also. Kostenpunkt für den Kunden sind die üblichen Versandkosten plus einer Gebühr von fünf US-Dollar für den Abholdienst. 

Gibt’s Shyp denn auch schon in Deutschland? Mit etwa 25.000 ausgelieferten Paketen fängt das Startup erst langsam an, sich in Amerika auszuweiten. Bisher unterhält der Lieferdienst Warendepots in San Francisco, Miami und New York. Weitere US-Städte sollen folgen. Shyp selbst sagt, dass eine internationale Expansion in Europa auf dem Plan steht. Ob das in näherer Zukunft der Fall sein wird, bleibt fraglich. Die Ausweitung von On-Demand-Services sowie Bau und Aufrechterhaltung von Warendepots sind kostspielig. Die Zusammenarbeit mit etablierten Postdienstleistern ist demnach nur empfehlenswert. Denn: Je bequemer das Verschicken von Gegenständen für die Kunden gestaltet wird, desto öfter wird dies vielleicht auch getan. Und je öfter Shyp dabei seine Heroes einsetzt und an FedEx und Co. weiterleitet, desto mehr Gewinn kann auf beiden Seiten verzeichnet werden. 

Ob und wann es Shyp also in Deutschland geben wird, bleibt abzuwarten. Bis dahin üben Sie fleißig weiter Geschenke einpacken. Das nächste Weihnachtsfest kommt bestimmt.

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